Tag ein, tag aus, seit einigen Jahren spielst du nun schon dieses Spiel von der fleißigen Angestellten, die brav jeden Tag zu ihrem Job ins Office rennt und mit tausenden von anderen im Berufsverkehr von A nach B fährt. Fast schon so wie fremdbestimmt.

Manchmal kommt es dir sogar so vor, als ob du deine funktionierende Hirnmasse draussen vor der Tür lässt und in deiner (Berufs-)rolle wie eine Schauspielern agierst, mit vorgefertigtem Text für jeden Tag. Hier und da kommen ein paar Highlights dazu, wenn es mal etwas gossip gibt oder irgendein Projekt gerade neu beginnt und daher noch spannend ist.

Aber ansonsten? Der öde gleiche Krams wie immer. Same old, same old.

Du träumst von mehr Zeit, mehr Reisen, mehr Freiheit, mehr Selbstbestimmung…während du das nächste Excel Spreadsheet aufmachst, um irgendwelche Daten reinzuhacken für irgendeine Firma deren du gegen den monatlichen Pay check deine Lebenszeit verkauft hast.

Du weisst ganz genau, dass das was du tust nicht deine Leidenschaft ist. Aber was sollst du schon anderes machen? Du kannst ja nur das. Deine mehr oder weniger intensiv gelebten Hobbies, davon kannst du ja auch nicht leben! Oder? Oder?? Nee…

Und eigentlich hast du ja auch alles richtig gemacht bisher. Zumindest so wie es uns die Gesellschaft als richtig und erstrebenswert einbläut. Fein Abi gemacht, ordentlich BWL studiert, Auslandssemester, super Praktikum in einem großem Konzern gemacht und dann rein in den Ernst des Lebens, in ein tolles Büro mit fancy Schreibtischen, großen komplett verglasten Meetingräumen, mit coolen Aufenthaltsecken mit Sofa wo du mit deinen Kollegen beim Kaffee übers Wochenende und was für den nächsten Urlaub ansteht plauderst, manchmal auch über den Job.

Und immer mehr beschleicht dich das Gefühl, dass du das einfach nicht mehr willst. Aber….was kannst du sonst denn noch??

Über deine wahren Talente oder Leidenschaft nachzudenken ist so anstrengend und frustrierend, dass du lieber wieder aufgibst oder vom office gossip abgelenkt wirst.

Und so vergehen die Jahre.

Und du wirst älter aber bist noch in der gleichen Stelle wie als du Mitte zwanzig warst. Vielleicht und wünschenswert bist du aufgestiegen in der Karriereleiter, und vielleicht hat dich das für eine Zeit auch glücklich gemacht,aber du fühlst noch immer diese Leere in dir dir, wenn du wirklich ehrlich bist und du es nicht von Statussymbolen übertünchst.

Und noch immer hechelst du den Wochenenden und deinem wohlverdientem Jahresurlaub entgegen.

Jahr ein, Jahr aus; Jahr ein, Jahr aus.

Die einzig wirklich Frage ist jetzt:

Kannst du dir es leisten dein Leben lang in einem Job zu sein, ohne dass es deine Leidenschaft ist, ohne daran wirklich Spaß zu haben?

Und ich meine WIRKLICH Spaß. Und nicht das zustimmende Nicken, wenn Mutti dich fragt, ob denn deine Arbeit auch Spaß macht.

Ich meine, so richtig Spaß, dass du freiwillig morgens um 6 mit einem Riesen Lächeln auf dem Gesicht aufstehst, und es nicht abwarten kannst, weiter an deinen Zielen und deiner Vision zu arbeiten!

Nein, sagt du? Verdammt, dann verschwendest du deine Zeit!

Und so abgedroschen sich der folgende Satz auch anhören mag, um so mehr berechtigt die Wahrheit, die in ihm steckt, seine Daseinsberechtigung: Du hast nur das eine Leben, und weißt noch nicht mal wie lange es gehen wird.

Und noch dazu kommt der Fakt, dass du niemals in einer Sache wirklich, wirklich gut sein wirst, in der du nicht von Herzen interessiert bist. Du wirst immer nur mittelmäßig sein. Mittelmäßig: Je nach dem wie du für dich Erfolg definierst natürlich. Für mich ist mittelmäßig nicht gut genug. Und das sage ich nicht, weil ich eine Perfektionistin bin (tatsächlich bin ich weit entfernt davon und bevorzuge aus Faulheit und Überzeugung das 80/20 Pareto Prinzip); sondern weil mir mittelmäßig einfach keinen Spaß macht. Mittelmäßigkeit führt zu Müdigkeit und zu diesem furchtbaren Gefühl des Ausgelaugt seins am Ende eines Tages. Wenn du in etwas arbeitest was was dir keinen Spaß macht, ist es viel anstrengender als wenn du etwas machst, was dir zufliegt.

Willst du nur mittelmäßig sein in einem Job, der dir noch nicht mal Spaß macht?

Willst du die ganze Zeit sprichwörtlich eine Rolle spielen und nur am Feierabend und am Wochenende wirklich DU sein? Und das dein Leben lang?

NEEEEINN!!! Um Gottes willen!! So war das nicht geplant.

Und du bist bestimmt auch nicht die einzige Person, die das erkannt hat. Und dennoch, tuen die wenigsten aktiv etwas dagegen. Stattdessen finden sie Ausreden.

Wer keine Wege finden kann, findet Ausreden!

Die Palliativkrankenschwester Bronnie Ware aus Australien, die alte und kranke Menschen in den Tod begleitet hat, fragte diese was sie denn am meisten bereuten jetzt wo sie auf dem Sterbebett liegen.

Der am häufigsten genannte Punkt ist:

1. „Ich wünschte ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben, nicht zu sehr den Erwartungen anderer zu entsprechen und meinen eigenen Wünschen nachzugehen.“

Es folgen:

2. „Ich wünschte ich hätte weniger gearbeitet.“

3. „Ich hätte meine Gefühle besser ausdrücken sollen“

4. „Ich wünschte, ich hätte mich mehr um meine Freunde gekümmert.“

Bonnie fasst zusammen, „Viele Menschen merken erst am Ende ihres Lebens, dass man sich bewusst für Glück und Freude entscheiden kann.“

Du wählst dein Leben selbst und entscheidest dich bewusst für Glück und Erfolg. Und am besten startest du damit zu erkennen was dir eigentlich so richtig Spaß macht. Oft vergessen wir das nachdem wir unsere unbeschwerten Kindheitsjahre hinter uns gelassen haben.

Stell dir vor, wie es ist an etwas zu arbeiten was dich komplett erfüllt, woran du aufgehst und dir während des Arbeitens neue Ideen und Inspirationen kommen, weil du genau in deinem Element bist.

Stell dir vor wie es ist, nicht mehr Abends nach Hause zu kommen und total fertig zu sein, weil du zu angestrengt 8 Stunden an etwas gearbeitet hast, was dir nicht 100% liegt.

Wie findest du was dir Spaß macht? Entspann dich. Meditiere. Guck in dein (digitales) Bücherregal: Welche Themen beschäftigen dich am meisten? Was hast du als Kind gern gemacht? Frage deine Freunde worin du gut bist.