Entspannt selbstständig. Das Ziel vieler Menschen, aber ist es vielleicht eine Falle?

Simone Weissenbach hat in ihrer Blogparade „Entspannt selbstständig“ gefragt wie andere das sehen und umsetzen. Vielen Dank liebe Simone für diesen Denkansatz :)

Meine Gedanken darüber drehen sich darum, den richtigen Mindest zu finden, danach zu handeln und auch jeden Tag danach zu leben. Quasi wie man im Kopf damit anfängt, entspannt zu sein.

Los gehts:

Kennst du sie auch, diese negativ behafteten Sprüche über die Selbstständigkeit? Allen voran: „Selbstständige arbeiten selbst und ständig!“ Ich bin mit diesen Spruch aufgewachsen und er kam freihaus mit der negativen Assoziation, dass selbstständig sein doch bei Weitem nicht so gut sein kann, wie angestellt zu sein.

Was bewegt Leute dazu so zu denken? Sind es denn nicht gerade diejenigen, die sich nicht vorstellen könnten, ihr eigenes Unternehmen zu führen? Die, die nicht den Mumm haben, den Drive und die Ambitionen? Vielleicht erfinden sie stattdessen nur Ausreden während sie sich in der Sicherheit des Angestelltenseins wägen, und machen die Selbstständigkeit extra schlecht. Wieviele angehende Entrepreneurs werden schon im Kindesalter davon abgeschreckt, ohne vorher zu erforschen was es für sie bedeuten würde, selbstständig zu sein?

Wahren Gründe und Ambitionen für eine Selbstständigkeit sind viel mächtiger als sich nur zu überlegen, dass man selbst und ständig arbeiten würde.

Als ich mich vor nicht allzu langer Zeit selbstständig machte, war es für mich in erster Linie ein Schritt in ein selbstbestimmtes Leben. Ich wollte die Freiheit, tun zu können was ich will, wo, wann und mit wem. Ich will komplett verantwortlich sein für mein Leben und meine Kariere und es nicht in fremde Hände mit begrenztem Mitspracherecht lassen (a.k.a Arbeitgeber). Das ist für mich auch eine Form der mentalen Entspannung. Es entspannt mich zu wissen, dass ich mit meinen Werten übereinstimmend lebe.

Bevor ich in die Vollen ging, hatte ich meine Rahmenbedingungen geschaffen, wie zB alle Vorbereitungen fürs Biz erledigt, alles was ich nebenbei zum day-job machen konnte, und mir ein finanzielles Polster zugelegt. Und eines Tages spielte ich einmal meinen perfekten Tag nach, wie es denn wäre von zu Hause aus zu arbeiten an dem was ich wirklich will. Morgens habe ich noch eine Stunde Yoga gemacht, Mittags war ich im Gym und danach meditieren und dazwischen super produktiv. Und es fühlte sich rundherum gut an. Ich war tatsächlich entspannt. Die Entscheidung war getroffen, dass ich mit meinem Projekt nun Vollgas geben werde und mich zu 100% auf mein Biz konzentrieren will.

Sicherlich habe ich als Selbständige insbesondere am Anfang sehr viel zu tun und ich mache mir Druck, aber ich empfinde es nicht als Stress. Es ist kein Stress, der mich am Ende des Tages komplett ausgepowert in der Ecke vorm TV hängen lässt. Es ist positiver Drive, der mich antreibt jeden Tag noch besser zu sein.

Allerdings muss ich mich auch zwingen, Pausen zu machen und mich zu belohnen. Anders als vorher als Angestellte, arbeite ich mehr und effizienter als zuvor. Es ist aber nicht nur das Produzieren von Werten für meine Kunden an sich, sondern auch viel Weiterbildung, die ich brauche und mir gönne, um bestimmte Aufgaben überhaupt erst machen zu können. Und genau das macht mir Spaß. Der Spaß daran etwas zu erschaffen und voran zu kommen und neues lernen, wann ich will.

Ich bin im Flow und in meinem Element. Auch das ist Entspannung für mich.

Mein Tipp also für alle die sich selbstständig machen wollen: Finde etwas was du wirklich machen willst, womit du in deinem Element bist. Dann bist du automatisch gut darin und entspannter, als wenn du versuchst gut zu sein in etwas, was überhaupt nicht dein Ding ist. Denn dann bleibst du nur mittelmäßig und das könnte auch mentaler Stress sein.

Plane dir aber auch bewußt Pausen und Relaxzeiten ein. Und mache dir bewußt was du schon alles erreicht hast. Überprüfe deine Zeit mit einem Timetracking Tool (Toggle, Desktime) und führe ein Erfolgsjournal.

Welche Tipps hast du zum entspannten Arbeiten und zum richtigen Mindset? Ich freue mich auf dein Feedback!